Der gesrpungene Wasserkrug
Es war einmal ein Mann, der hatte zwei Wasserkrüge.
Die beiden Krüge befestigte er an den beiden Enden einer langen Stange, die er sich über die Schultern legte, wenn er Morgen für Morgen zum Fluss ging, um Wasser zu holen.
Der eine Krug war völlig heil, während der andere einen tiefen Riss hatte.
Das führte dazu, dass der Krug nur noch halb voll war, wenn der Mann vom Fluss nach Hause gekommen war.
Eines Tages, als der Mann die Krüge am Fluss füllte, konnte der gesprungene Wasserkrug nicht mehr länger still sein.
"Ich schäme mich so" , weinte er. "Ich mache so einen schlechten Job. Aufgrund meines Sprungs bekommst du nur halb so viel Wasser von mir, wie du eigentlich solltest. Ich fühle mich minderwertig ."
"Ich wusste nicht, dass du dich so schlecht fühlst", antwortete der Mann bekümmert.
"Aber tu mir einen Gefallen: schau auf dem Heimweg ganz genau auf den Weg !"
Als sie nach Hause zurückgekommen waren, fragte der Mann:
"Hast du die schönen Blumen am Wegesrand bemerkt ?"
"Ja", seufzte der Krug.
"Hast du auch bemerkt, dass sie NUR auf deiner Seite wachsen ?
Weisst du, ich habe immer gewusst, dass du einen Sprung hast. Darum habe ich Blumen am Wegrand gepflanzt, die du jeden Tag begossen hast.
Wenn Du nicht wärst, WIE DU BIST, hätte ich nicht jeden Tag Blumen pflücken können, um sie zu Hause in die Vase zu stellen. Ohne deinen Sprung hätten sich weder der Wegrand noch das Haus an dieser Blumenpracht erfreuen können."
( aus dem Buch "Vom Duft der Rosenblüte" )
Ulrike Koge , Battenberg, koge@fruehstuecks-treffen.de